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Zigarettenstummel verunreinigen die Este

Sprüche wie: „Die Este beginnt hier!“ oder „Keine Reste in die Este!“ an verschiedenen Kanaldeckeln in der Buxtehuder Innenstadt weisen derzeit die Buxtehuder:innen sowie Besucher:innen darauf hin, dass Zigarettenstummel und andere Abfälle keinesfalls in die sogenannten Gullys gehören.

Zigarettenstummel gehören in den Restmüll. Landen Sie stattdessen in der Umwelt, können sie über Regenwasser in die Kanalisation gelangen und so zu starken Verunreinigungen des Wassers führen. Durch das Wasser lösen sich im Filter vom Rauchen angelagerte Giftstoffe. Ein einziger Zigarettenstummel kontaminiert so 40 bis 60 Liter Wasser. Der aus Kunststoff bestehende Filter (Celluloseacetat) braucht Jahrzehnte, um sich zu zersetzten und sorgt so zusätzlich für einen Mikroplastikeintrag im Wasser.

Das Wasser, das in der Kanalisation „verschwindet“, landet früher oder später in der Este. Dadurch richtet der Zigarettenfilter schweren Schaden an Tieren und Pflanzen an.

Fakt 1
Unsere Regenwasserkanalisation mündet in die Este

Buxtehude hat eine getrennte Schmutz- und Regenwasserkanalisation. Alles, was in einem sogenannten Gully landet, fließt mit dem Regenwasser früher oder später in einen Graben, ein Regenrückhaltebecken, die Este, die Elbe, in die Nordsee und so weiter. Auch Müll, der auf der Straße landet, kann so durch den Regen in die Gullys und weiter in die Este befördert werden.

Mit dem Regenwasser eingetragene Feststoffe werden lediglich im Laufe der Zeit zerkleinert. Gelöste Stoffe werden zudem von im Wasser lebenden Tieren und Pflanzen aufgenommen.

Nachstehende Abbildung zeigt grob schematisch den Fließweg des Regenwassers von versiegelten Flächen über die Kanalisation in die Este.

Fakt 2
Eine Zigarettenkippe verunreinigt 40 Liter Wasser

Zigaretten schaden nicht nur dem Menschen selbst, sondern auch derUmwelt. Weltweit werden laut der WHO rund 5,6 Billionen Zigaretten pro Jahr geraucht, davon landen etwa 4,5 Billionen in der Natur. Kein anderer Müll landet weltweit so oft in der Natur!

Durch das geringe Gewicht werden die Überreste schnell durch Regen oder Wind in die Bäche und Flüsse getragen – auch über die Kanalisation. Gullys besitzen zwar eine Struktur, um Laub und grobe Materialien aufzufangen, Zigarettenreste sind allerdings viel zu klein. Zigarettenfilter bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat, der in Süßwasser bis zu 15 Jahre zur Zersetzung benötigt. In Salzwasser dauert es sogar noch länger – nämlich bis zu 400 Jahre. Zigaretten enthalten mehr als 7000 Giftstoffe, von denen 50 krebserregend sind. In Stummeln befinden sich unter anderem Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol und PAKs, sowie das Nervengift Nikotin. Schon nach weniger als 30 Minuten wird die Hälfte des Nikotins in Wasser gelöst. Das kann bei auf dem Boden liegenden Zigarettenstummeln durch einfachen Regen passieren. Ein einziger Zigarettenstummel verunreinigt zwischen 40 bis 60 Liter Grundwasser.

Das kann verheerende Folgen für wasserlebende Tier- und Pflanzenarten haben:
Bei Fischen oder Schnecken reichen sie von Gen- und Verhaltensveränderungen bis hin zum Tod, bei Pflanzen kann das Wachstum beeinträchtigt werden. Tiere können die Partikel mit Nahrung verwechseln und so an einer Verstopfung des Darmtraktes oder auch fehlenden Nährstoffen sterben. Und: Durch den Verzehr dieser Tiere können die giftigen Substanzen schließlich auch im Menschen landen.

Um diesem Problem entgegenzuwirken schlug die Bundesregierung vor, das Wegwerfen von Zigarettenstummeln härter und konsequenter zu bestrafen: Das nicht fachgerechte Entsorgen einer Zigarette zieht ein Bußgeld nach sich. Aber: Letzten Endes ist jeder einzelne Mensch dafür verantwortlich, dass Abfall nicht auf der Straße, in der Natur oder im Gewässer landet!

Fakt 3
Mikroplastik lässt sich nicht wieder aus der Umwelt entfernen

Kunststoffe, die achtlos in die Gegend geworfen werden, landen häufig in Flüssen und irgendwann in den Ozeanen. Einer der möglichen Eintragspfade ist auch hier über den Kanal. Kleine Plastikteile können durch Regenwasser von der Straße in die Gullys gespült werden und gelangen so weiter in die Gewässer und letztlich die Weltmeere.

Die sogenannten Müllstrudel sind ein mittlerweile bekanntes Problem. Der Great Pacific Garbage Patch zum Beispiel erstreckt sich über eine Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometer mit einem Volumen von 80.000 Tonnen Plastik und ist damit dreimal so groß wie Frankreich. Ein Großteil des Mülls, nämlich rund 90 Prozent, schwimmen dabei unterhalb der Wasseroberfläche.

Nur langsam werden die Kunststoffe durch Salzwasser, Sonne und Reibung in immer kleinere Teile zersetzt. Viele Tiere verwechseln Plastikteile mit Nahrung, ohne dass sie diese verdauen können. Oder sie verheddern sich in verlorengegangenen Fischernetzen und verenden, weil sie nicht mehr richtig Schwimmen, Fressen oder Atmen können.

Mikroplastik

In Deutschland werden jährlich etwa 330.000 Tonnen Mikroplastik freigesetzt. Allgemein wird von Mikroplastik gesprochen, wenn Kunststoff-Partikel kleiner als fünf Millimeter sind.

Auf Grund der Größe ist Mikroplastik mittlerweile überall in der Natur nachweisbar, die kleinen, fast unsichtbaren Teilchen werden über Wind und Wasser verbreitet. Es lässt sich nicht wieder aus der Umwelt entfernen und hat teilweise so lange Abbauzeiten, dass diese mit heutigen Testverfahren noch nicht einmal messbar sind.

Lösungsansätze für die Plastikflut in unserer Umwelt gibt es viele. Jetzt gilt es, bereits beschlossene Maßnahmen, wie z.B. die Mehrwegpflicht, konsequent umzusetzen. Jeder Mensch kann aktiv dazu beitragen, zum Beispiel auch, indem er seine Mitmenschen auf die Problematik aufmerksam macht und anregt, Kunststoffe mit einer „wertschätzenden Sparsamkeit“ zu nutzen und nach der Nutzung einer Wiederverwertung zuzuführen.


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